In einer Zeit, in der vieles auf den Kopf gestellt wird, könnte eine der viel zitierten Chancen liegen, Gleichstellungspolitik jetzt und für die Zeit nach der Krise als festen Bestandteil in allen Politikfeldern auf der Agenda zu verankern.
Die Corona-Pandemie wirkt an vielen Stellen wie ein Brennglas. Sie zeigt mit aller Deutlichkeit, an welchen Stellen unsere Politik ansetzen muss.
Die AsF Rheinland-Pfalz schließt sich der Berliner Erklärung von mittlerweile über 17 Frauenverbänden an und fordert die Bundesregierung auf engagierter für konkrete Verbesserungen bei der Gleichberechtigung einzutreten.
Gleichstellungspolitik war vor Covid19 wichtig und ist innerhalb der Krise elementar.
Die Anerkennung und Wertschätzung insbesondere der bezahlten und unbezahlten Sorge-Arbeit, und der sog. „Frauenberufe“ ist mehr als Applaus. Es bedarf nun endlich einer Strategie zur höheren Bewertung unbezahlter Sorgearbeit und eine Neubewertung und finanzielle Aufwertung von Care-Berufen.
Aktuell reißt die Falle der Minijobs, die zu 62 % von Frauen ausgeführt werden, viele von ihnen in ein finanzielles Desaster. Es wird deutlich, warum wir seit Jahren fordern, diese Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umzuwandeln.
„ Auch wenn viele Frauen derzeit kaum mehr Luft haben, vor lauter putzen, kochen, waschen, homeschooling und home office sich Gehör zu verschaffen, werden wir laut, weil wir nicht zu bizarren Abziehbildern der 50er Jahre werden wollen“, wendet sich die Landesvorsitzende der AsF, Anke Schneider, gegen die zu beobachtende und befürchtete Retraditionalisierung.
„Deutlicher denn je spüren die Frauen die bestehende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Wir unterstützen daher die Forderung der Berliner Erklärung. Es gilt jetzt, Rückschritte zu verhindern und die Gleichstellung voranzubringen, unsere Gesellschaft damit krisenfester zu machen.“
Die Berliner Erklärung im Wortlaut findet ihr hier: