Bild: Wikipedia Vor genau 120 Jahren fand in Mainz die erste Konferenz von Sozialdemokratinnen statt!
Ottilie Baader wurde hier zur "zentralen Vertrauensperson der Genossinnen Deutschlands" gewählt. Sie fungierte damit als Kommunikations- und Informationsstelle für die aktiven Frauen der Arbeiterbewegung. Sie war sicherlich eine der prominentesten Gestalten der Bewegung nach Clara Zetkin.
Ottilie Baader wurde am 30. Mai 1847 geboren, ihr Vater war Zuckerscheider in einer Zuckerfabrik und sie besuchte zunächst die Mittelschule. Im Alter von 13 Jahren zog sie nach Berlin. Dort arbeitete sie zunächst als Wäschenäherin in einer Nähstube, in einer Wollfabrik und schließlich als Heimarbeiterin. In der Zeit des Sozialistengesetzes schloss sie sich zunächst dem bürgerlichen Arbeiterinnenverein Lina Morgensterns an. Eine Reihe schlecht bezahlter Anstellungen hatten ein unerschütterliches Klassenbewusstsein in ihr hervorgerufen.
Bis 1908 organisierte und koordinierte sie die politische Frauenarbeit.
Als 1908 der Reichstag ein neues Vereins- und Versammlungsrecht beschloss, mussten Frauen sich nicht mehr tarnen, um in Parteien und Gewerkschaften für ihre Rechte einzutreten. Im gleichen Jahr verfasst sie einen "Organisationsvorschlag": " ...Die weiblichen Mitglieder sind im Verhältnis zu ihrer Zahl im Vorstand vertreten. Doch muß diesem mindestens eine Genossin angehören. ..." Auf der SPD-Frauenkonferenz im gleichen Jahr wurde dieser Vorschlag angenommen ebenso vom nachfolgenden Parteitag der SPD. Mit ihrem Vorschlag wurde im Grunde die innerparteiliche Quotendiskussion eröffnet.
Es wird Zeit, diese Diskussion endlich mal abschließen zu können!